Zoologischer Stadtgarten in Karlsruhe -
Tierische Augenblicke
Tierische Augenblicke
Manchmal braucht es nicht die Abgeschiedenheit eines Wildparks oder den frühen Morgen (siehe mein Blogartikel vom April 2025), um echte, berührende Momente einzufangen.
Manchmal entstehen sie genau dort, wo man sie am wenigsten erwartet – mitten im Trubel der Besucher, zwischen Stimmengewirr und Besuchermassen.
Mein Rundgang durch den Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe (kurz: Karlsruher Zoo) hat mir genau das gezeigt: dass natürliche und emotionale Tierfotografie auch im Trubel möglich ist – wenn man geduldig beobachtet, den richtigen Moment abwartet und fokussiert bleibt.
Benny, mein Liebling im Karlsruher Zoo – stille Portraits "meines" Schimpansen.
Besonders bewegend war die Begegnung mit Benny, "meinem" Schimpansen. Er war der Grund für meinen heutigen Besuch im Zoo. Trotz vieler Besucher fand ich ruhige Augenblicke, in denen er sich immer wieder ganz offen zeigte. Ich konnte sein nachdenkliches Gesicht einfangen, die feinen Strukturen seines Fells und diese besondere Tiefe in seinen Augen.
Die Scheibe zwischen uns war eine Herausforderung – wie so oft in der Zoo-Fotografie. Hier half mir ein Polfilter dabei, die Spiegelungen und störende Reflexe weitgehend auszublenden und Benny so in seiner ganzen Persönlichkeit sichtbar zu machen. Ein Blick in seine Augen und ich spüre die Tiefe seiner Seele.
Fototipp: In Zoos sind Polfilter oft unverzichtbar, wenn durch Glas oder Wasser fotografiert wird. Achte beim Einsatz auf den richtigen Winkel zur Scheibe – je flacher, desto besser lassen sich Spiegelungen reduzieren.
Weiter geht´s zu der Afrika Savanne mit den Zebras.
Bei den Zebras war die Szene ruhiger als gedacht. Manche bewegten sich langsam über die Anlage, andere machten Pause und schienen die Welt um sich herum auszublenden. Ihre Muster im Spiel von Licht und Schatten und die warme Lichtstimmung waren ein Geschenk für jede Kamera. Die Zebras genossen die wärmenden Sonnenstrahlen, ihren Mittagssnack und die erwachsenen Tiere hatten immer ein Auge auf das dösende Jungtier.
Fototipp: Aufgrund der Kontraste im Fell und der strahlende Sonne, musste ich hier darauf achten, dass die hellen Stellen nicht überbelichtet sind. In solchen Situationen belichte ich lieber etwas zu dunkel, um "ausgebrannte" Stellen zu vermeiden.
Im Exotenhaus angekommen wurde es bunter:
Vögel in leuchtenden Farben flatterten durch das tropische Grün. Eine bunte Vielfalt kann man im Exotenhaus entdecken, auch hierfür braucht es wieder ein bisschen Ruhe und Geduld. Dafür wird man mit einer bunten Farbenpracht belohnt.
Besonders faszinierend war die blaugraue Fächertaube mit ihrem besonderen Kopfschmuck. Ich konnte sie in ihrem Nest beim Brüten beobachten und fotografieren. Ihr Partner behielt indessen, von einem Felsen ganz in ihrer Nähe, aufmerksam die Umgebung im Blick. Diese stille Fürsorge im wilden Treiben berührte mich besonders.
Fototipp: In feuchten, warmen Häusern wie dem Exotenhaus kämpfen Objektive oft mit Beschlag. Lass deine Ausrüstung einige Minuten akklimatisieren, bevor du zu fotografieren beginnst, damit sich Kamera und Objektiv an die hohe Luftfeuchtigkeit anpassen können.
Da ich sie so liebe - nochmal zurück zu den Schimpansen.
Diesmal begegnete ich Kache, einer weiteren Schimpansin und eine von zwei Gefährtinnen von Benny. Sie trägt immer ein Tuch mit sich, eine kleine Eigenart, die so viel Persönlichkeit verrät. Zwei Bilder durfte ich von ihr festhalten: einmal, wie sie ihr Tuch betrachtet und sortiert, um es sich dann über Kopf und Rücken zu hängen. Solche kleinen, echten Details sind es, die für mich die wahre Schönheit der Tierfotografie ausmachen.
Fototipp: Es muss nicht immer perfekt sein! Hier hatte ich leider nur sehr begrenzte Möglichkeiten, auf den Hintergrund, Bildgestaltung und die Perspektive zu achten. Mir war jedoch der Moment wichtiger, als das perfekte Foto und so möchte ich dir die beiden Fotos trotzdem nicht vorenthalten.
Otter, Capybara und Giraffe
Die Otter boten ein herrliches Schauspiel – mal plantschend im Wasser, mal wuselig an Land. Ihre lebendige Art und gleichzeitig die Momente des konzentrierten Suchens zeigten, wie vielfältig Tierbeobachtungen im Zoo sein können.
Ein einzelnes Capybara lag entspannt am Ufer, fast so, als würde es die Sonne genießen. Auch die Giraffe präsentierte sich ruhig und majestätisch – die sanfte Ruhe der Tiere inmitten des Trubels war eine echte Wohltat.
Fazit: Echte Momente finden sich überall
Dieser Rundgang durch den Karlsruher Zoo hat mir wieder einmal gezeigt: Es ist nicht der Ort, der über die Qualität der Begegnung entscheidet – es ist der Blick. Wenn wir bereit sind, hinter die Kulissen des Trubels zu schauen, offen zu bleiben und geduldig zu warten, schenken uns die Tiere ihre stillsten, kostbarsten Augenblicke.
Und manchmal, ganz unverhofft, entstehen Bilder, die Geschichten erzählen – leise, berührend und voller Leben.
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Zum Abschluss nochmal mein Lieblingsbild von Benny ❤️
Ich hoffe, dir hat der kleine Ausflug in den Karlsruher Zoo gefallen. Und nein, es gab hier keine Bilder von MiKa, dem kleinen Eisbär, er war nicht der Grund für meinen heutigen Besuch und hatte sowieso schon sehr großen Andrang und sehr viele Fans.
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