Alternativer Wolf- und Bärenpark
im Schwarzwald
im Schwarzwald
Heute nehme ich dich mit auf meine Fototour in den Alternativen Wolf- und Bärenpark in Bad Rippoldsau-Schapbach im Schwarzwald.
Dieser Park ist kein klassischer Zoo oder Tierpark, sondern er ist ein Schutzprojekt der Stiftung für Bären. Hier finden Bären, Wölfe und Luchse aus schlechten Haltungen ein naturnahes Zuhause.
Die geretteten Tiere haben oft Schlimmes erlebt - Zirkus, kleine enge Käfige, Missbrauch durch Tourismus oder illegalen Handel. Auf 10 Hektar Wald- und Wiesenfläche kannst du die Tiere in ihrem neuen Zuhause kennenlernen. Hier können sie endlich sein, wer sie wirklich sind, inmitten der Natur, fernab von Publikumsshows und betonierten Gehegen.
Ich konnte einige Tiere mit meiner Kamera einfangen, still, mit Abstand und großem Respekt. Manchmal bin ich mir bei der Zuordnung der Tiere nicht sicher - ich orientiere mich an den Informationen des Parks und hoffe, die Bilder geben dir einen kleinen Einblick in ihre neue Welt.
Lass uns losgehen...
Fütterung bei den Bären
Es gibt keine festen Fütterungszeiten und keine bestimmten Futterstellen. Die Mitarbeiter werfen das Futter zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Stellen in das Gehege. Ich glaube, dass auf diesen Bildern die Bärin Daria zu sehen ist. Sie wurde 1991 geboren und lebt seit 2019 im Park.
Zuerst wurde das frische Futter genau untersucht, sie hat sich genüsslich über die Leckereien hergemacht und sich den Salat sichtlich schmecken lassen.
Weiter geht´s zu den Wölfen
Hier hatte ich das Glück, dass sich Wölfin Gaia für einen kurzen Moment in meiner Nähe aufhielt - wach, präsent und doch ganz bei sich. Ihr Blick hat für mich eine besondere Magie. Durch das Teleobjektiv fühlt es sich an, als würde sie mich direkt ansehen - und jedes Mal geht dieser Blick tief unter die Haut.
Gaia wurde 2017 geboren und als Welpe im Wald gefunden. Sie wuchs fälschlicherweise wie ein Hund in einem Privathaushalt auf. Seit 2020 lebt sie nun hier im Park in einem großen Gehege, das sie sich inzwischen mit einem weiteren Wolf (Kolja) und der Bärin Jurka teilt - der Mutter des bekannten "Problembären" Bruno.
Fototipp: Ein Teleobjektiv ist hier ideal, es erlaubt Nähe ohne Aufdringlichkeit. Für diese Aufnahmen habe ich mit dem 70-200mm bei Blende 2.8 fotografiert. So lassen sich feine Details einfangen, ohne die Tiere in ihrer Ruhe zu stören.
Auge in Auge mit einem Braunbär
Bei diesen Bildern dürfte es sich um die Bärin Isa handeln. Geboren 2004, fand sie 2021 im Alternativen Wolf- und Bärenpark ein neues Zuhause - ein Ort, an dem sie endlich ankommen darf.
Es war ganz ruhig im Park, als Isa durch das hohe Gras streifte und die Sonnenstrahlen genoss. Diese kurze Begegnung war ein Geschenk, ganz ohne große Gesten, aber voller Ausdruck. Eine Mischung aus Vorsicht und Vertrauen, die mich tief berührt. Genau darin liegt für mich die Kraft der Tierfotografie: In der stillen Nähe, die auch aus der Distanz spürbar ist. Und kurz darauf war sie wieder im dichten Wald verschwunden.
Fressen oder kuscheln?
Ich glaube, dass es sich hier um die Bärin Franca handelt. Geboren wurde sie 2002 und lebte viele Jahre bei Schaustellern in einem dunklen Verschlag. Seit 2019 lebt sie hier im Park - inmitten von Wald, Wiesen und mit dem ersten echten Gefühl von Zuhause.
Auf den Bildern spielt sie mit einem Stück Fell, eventuell ein Beutetier, es war nicht genau zu sehen. Ihre Bewegungen wirken neugierig, fast zärtlich und es war ein toller Moment ihr bei diesem Genuss still zusehen zu dürfen.
Eine spritzige Erfrischung
Diesem Braunbären beim Planschen zuzuschauen hat einfach Spaß gemacht und ich hätte ihm ewig dabei zusehen können. So viel Lebensfreude in einem einzigen Augenblick. Erst ein paar prüfende Schritte im Wasser, dann ein wildes Tauchen und Schütteln, dass die Tropfen nur so flogen. Ich konnte es fast spüren, wie gut es ihm tat - dieses kühlende Bad mit ganz viel Spaß.
Solche Momente sind für mich das Herz meiner Tierfotografie. Wenn ein Tier alles um sich herum vergisst und einfach lebt. In Sicherheit, kraftvoll, ganz bei sich.
Und ich darf still dabei sein - mit meiner Kamera und ganz viel Respekt und Tierliebe im Herzen.
Fototipp: Bei Tieren in Bewegung ist es wichtig, die Belichtungszeit kurz zu halten, um die Bewegungen "einzufrieren" und scharfe Bilder zu erhalten.
Bären-Schläfchen
Nach der leckeren Mahlzeit - vermutlich ist es wieder Daria, die sich zuvor über den frischen Salat hergemacht hat - war die Müdigkeit wohl stärker als alles andere.
Im ersten Bild liegt ihr schwerer Kopf sanft im Gras, die Augen geschlossen, der Ausdruck friedlich. Auf dem zweiten Bild liegt der Fokus auf ihrer mächtigen Tatze - entspannt ausgestreckt, ein Zeichen von Vertrauen und Sicherheit.
Diese Szene war mehr als niedlich, denn sie zeigt nicht nur das Tier, sondern auch das, was möglich wird, wenn eine Seele zur Ruhe kommen darf. Ein Moment des Friedens - ganz still, ganz echt.
Fototipp: Bei solchen Szenen "spiele" ich gerne mit der Tiefenschärfe mit einer möglichst offenen Blende. Hier hatte ich Blende 2.8 und einmal den Fokus auf dem Kopf und einmal auf der Tatze. Spiele ruhig mit den unterschiedlichen Möglichkeiten und probiere aus, was dir gefällt.
Was der Bär kann, das kann auch der Wolf
Platsch! Wenn der Bär schneller ist als der Auslöser
Manche Momente lassen sich nicht planen, schon gar nicht in der Tierfotografie. Und genau das liebe ich so daran.
Auf dem ersten Bild kommt der Bär ganz ruhig und eher gemütlich aus dem Gebüsch, doch dann: Ein Satz, ein Sprung - direkt in den kleinen Teich! Es ging so schnell, dass ich nur noch die Wasserspritzer auf dem Foto hatte.
Und im nächsten Moment kam er schon tropfnass aus dem Wasser und hat sich den nassen Pelz in der Sonne trocknen lassen. Ich musste laut lachen über seine spontane und unerwartete Aktion.
Solche Überraschungsmomente sind einfach echt und unbezahlbar.
Schluss-Impressionen
Achtung, hier kommt ein Bär!
Den Pelz in der Sonne trocknen lassen.
So groß und doch so vorsichtig mit den Blüten.
Und ein letzter Blick zur Fotografin ❤️
Fazit: Ein Ort voller Geschichten und berührenden Begegnungen
Der Besuch im Alternativen Wolf- und Bärenpark hat mich wieder tief berührt. Jeder Blick, jede Bewegung, jede Ruhepause der Tiere erzählt ihre Geschichte, aber vor allem von ihrer neuen Freiheit. Hier dürfen sie ankommen, heilen, leben.
Als Tierfotografin ist es mir eine Herzensangelegenheit, diese stillen und echten Momente festzuhalten. Nicht für die perfekte Aufnahme - sondern für das, was zwischen den Bildern spürbar wird: Würde, Stärke und ein kleines Stückchen Frieden.
Danke an das gesamte Team des Parks für eure wichtige Arbeit - und danke an dich als Leser, dass du mich auf diesem Weg begleitest. Ich hoffe, du spürst beim Anschauen der Bilder ein kleines Stück von dem, was ich dort gesehen habe: Hoffnung - ganz still und ganz sanft.
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